Ein Obstspalier soll es werden

Bisher zierte einen Apfelbaum als Halbstamm unseren Garten und beschenkte uns jedes Jahr, trotz der wenigen Jahre Standzeit, mit einer üppigen Ernte. Leider ist der Baum dem Obstbaumkrebs zum Opfer gefallen. Dieser hat sich direkt an der ersten Gabelung des Stamms ausgebreitet. Üblicherweise würde man etwa eine Handbreit unterhalb der infizierten Stelle im gesunden Holz abschneiden. Da er hier direkt am Stamm sitzt, kommt es einer Fällung gleich. Um wenigstens die Ernte zu retten, habe ich den Baum soweit zusammen gebunden. Einer der Stürme hat ihm leider den Rest gegeben, so dass die halbe Krone abgebrochen ist.

Nach der Ernte 2018 habe ich den Baum schweren Herzens gerodet. Ein Garten ohne Obstbaum ist für mich kein Garten. An der selben Stelle kann natürlich kein neuer Baum gepflanzt werden und die Kinder wollen mehr Platz zum spielen. Bei einem Urlaub am Bodensee sind mir die zahlreichen Obstplantagen mit ihren schlanken Bäumen aufgefallen. Sowas wollte ich errichten und nach weiterer Recherche ist der Entschluss gefasst, ein Obstspalier muss her. Dies hat den weiteren Vorteil, dass mehrere Sorten auf engen Raum angebaut werden können.

Zu dem Thema Obstspalier findet man im deutschsprachigem Raum nur wenige Infos, echte Experten sind kaum zu finden, auch Baumschulen kennen sich hier kaum aus. Dies habe ich zum Anlass genommen, meine Erfahrungen und Überlegungen hier zu veröffentlichen.

Besonderen Dank an die Facebook Gruppe "Obstbaumschnitt", besonders an Jens Lachenmeier und Jean-Louis Higelin, die mit viel Sachverstand und Erfahrung eine wahre Bereicherung für die Gruppe sind. Daneben möchte ich noch Klaus-Dieter Bornscheid erwähnen, der sein Wissen auf seiner Homepage und im Green 24 Forum teilt. Ermutigt durch diese Erfahrungen wurde der Entschluss zum Spalier gefestigt.

Der Spalier steht frei an der Grenze in Nord-Süd Richtung. Die volle Breite steht damit zum Westen hin.

Nachdem wir uns nicht entscheiden konnten, welche Form gezogen werden soll, ist es nur konsequent, mehrere zu versuchen. Geplant sind 6 Bäume auf 6m. Gerüst wird aus verzinkten 1 Zoll Rohren bestehen und drei Pfosten in Beton.


Als Form sollten es je zwei senkrechte Kordon, einfaches U und dreifacher Kordon werden.

Zeichnung des zukünftigen Spalier
Zeichnung des zukünftigen Spalier


Nach den bisherigen Infos nimmt man 1 jährige Veredelung und schneidet den Stamm passend ab. Die Veredelungsstelle sollte  möglichst tief sitzen. Es bleiben aber weitere offene Fragen, etwa die Wahl der Unterlage. M9 für senkrechte und M26 oder M106 für den Rest? Oder alles M26? Ich bin mir unsicher ob der Boden dem M9 gerecht wird (viel Lehm). Bei Birne eher Quitte A oder C?


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